Hier zunächst zur Belustigung ein paar Kuriositäten:

  1. Zu was das Gendern führen kann: Im letzten Monat gab es wieder drei tote Radfahrende durch unvorsichtig rechtsabbiegende Lastkraftwagen.
  2. Was juristisch kritisch sein könnte: Es ist dem Mieter nicht zuzumuten, dass Fotos von seiner Wohnung Unbekannten zugänglich gemacht wer-den. Kann man es der Mieterin zumuten?
  3. Zum Glück heißt es Mietshaus (nicht Mieterhaus) und Mietvertrag (nicht Mietervertrag).
  4. Es ist üblich, Bauherrin und nicht Baudame zu sagen; vermutlich wird es trotz einzelner anderslautender Wünsche dabei bleiben. Es gibt auch schon lange die Haus-/Schlossherrin.
  5. Angst ist ein schlechter Berater oder Angst ist eine schlechte Berater:in? Es ist die Angst.
  6. Was wird aus: Der Gast ist König? Der männliche bzw. weibliche Gast ist König:in? Oder – beschränkt auf die weibliche Person Die Gästin ist Köni-gin? Der Duden führt (am 01. September 2023) „die Gästin“ auf.
  7. Aus Wer geht morgen zum Bäcker? wird Wer geht morgen zum Bäcker bzw. zur Bäckerin? bzw. besser Wer holt morgen die Brötchen?
  8. Konsequentes Nennen beider Geschlechter führt zu langen, umständlichen Formulierungen wie Ein Muttersprachler bzw. eine Muttersprachlerin wür-de einen solchen Satzbau-Fehler nie machen. und Der gewählte Spielpart-ner bzw. die gewählte Spielpartnerin sitzt jeweils gegenüber.
  9. Was wird aus Da braucht man einen Profi.? Das kann man nicht ersetzen durch Da braucht man jemanden, der das richtig gelernt hat., denn das wäre ja wieder maskulin. Also so: Da braucht man eine Person, die das richtig gelernt hat.? Und wie gendert man diesen Satz: Hier sieht man, wie jemand, der sonst eigentlich ganz souverän ist, wenn er so derart beleidigt wird, Fehler macht, die er sonst nicht macht.? (so: Hier sieht man, wie eine Person, die sonst eigentlich ganz souverän ist, wenn sie so derart beleidigt wird, Fehler macht, die sie sonst nicht macht.?) und Jemand/Jeder, der ei-nen ganzen Tag diese Arbeit gemacht hat, wird am nächsten Tag seine Muskeln in Form eines heftigen Muskelkaters spüren. (so: Eine/Jede Person, die einen ganzen Tag diese Arbeit gemacht hat, wird am nächsten Tag ihre Muskeln in Form eines heftigen Muskelkaters spüren.)?
  10. Ist ein Satz wie Ich kann es nicht leiden, wenn jemand es nicht zugibt, dass er eine Grenze überschritten hat. umzuformulieren in Ich kann es nicht leiden, wenn eine Person (ein Mensch) es nicht zugibt, dass sie (er) eine Grenze überschritten hat.?
  11. Wie geht man mit einem solchen nicht „gegenderten“ Satz um: Manchmal möchte man in einem Gespräch nur feststellen, ob man mit seiner Meinung allein auf weiter Flur steht oder ob andere auch so denken.? Das Possessivpronomen seiner ist maskulin.
  12. Wie nennt man die weibliche Variante von Komposita, die zwei oder mehr maskuline Elemente haben? TischlerinnenGesellin? Bürger:innenMeister:innenStellvertreter:in?
  13. Historisch rückwärts gerichtetes Gendern führt zu Sätzen wie Im ersten Weltkrieg sind viele SoldatInnen gefallen. Und wenn jemand sagt Der König ließ am Tor eine weitere Wache aufstellen.: Ist (war) diese Wache männlich oder weiblich?

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